… ein Lichtlein brennt. „Einen besinnlichen ersten Advent wünsche ich Euch, ihr Lieben“. Ich persönlich liebe ja die Adventszeit. In keiner anderen Zeit des Jahres
kann ich mich beim Dekorieren so austoben, wie in dieser bezaubernden Zeit vor Weihnachten. Ich kann mich selbst so richtig gut in Weihnachtsstimmung bringen. Gestern habe ich unser Haus
ausgiebig für die Adventszeit geschmückt und heute morgen beim Frühstück wurde feierlich das erste Kerzlein angezündet. Danach verwandelte ich meine Küche, begleitet von XMas Balladen, die ich
lauthals mitträllerte, in eine phantastische kleine Weihnachtsbäckerei. Das ganze Haus duftet seither verführerisch nach köstlichem Zimt. Auch mein Sohnemann ließ sich heute Mittag von meiner
Weihnachtseuphorie anstecken und tanzte ausgelassen und fröhlich mit mir zu Mariah Careys „All I want for Christmas is you“, während gefühlt mehr Zimtwaffeln in seinem Mund verschwunden sind, als
in der Gebäckdose. Morgen früh darf er eine ausreichend große Portion mit in die Schule nehmen und sie mit seinen Mitschülern und der Klassenlehrerin im wöchentlichen Morgenkreis teilen. Auch für
Freunde und Nachbarn habe ich schon ein paar Tütchen der hauchdünnen Waffeln zum Verschenken vorbereitet. Nachdem ich also heute einige Stunden in der Küche verbracht habe, sitze ich nun in meinem, mit ganz vielen warmen LEDs und Teelichtchen beleuchteten
Wohnzimmer, mit dem Laptop auf dem Schoß und bin äußerst zufrieden mit diesem ersten Advent. Mein süßer kleiner Hund liegt schlummernd nach einem ausgiebigen Winterspaziergang neben mir auf dem
Sofa und auf Netflix werden mir wieder unzählige Weihnachtsfilme angeboten, einer romantischer als der andere. Zugegeben, leichte Kost und das Happy End ist oft schon zu Beginn des Films
vorhersehbar, aber ich liebe sie trotzdem, diese herrlich kitschigen Filme voller Magie, Liebe und Weihnachtszauber sowie mit unzähligen Lichtern
geschmückte Vorstadt-Häuser und ganz viel Bling-Bling auf den amerikanischen Straßen und in den Schaufenstern großer Kaufhäuser und kleiner Läden. Seit Jahren träume ich davon, vor allem die
Adventszeit einmal in den USA und am liebsten in Manhatten zu erleben und diese glitzernde Atmoshäre voller Lichterglanz und völlig übertriebener Weihnachtsdeko begierig aufzusaugen. Dieser Traum
sollte nun endlich wahr werden. Also hatten wir zu Beginn des Jahres geplant, in der zweiten Dezemberwoche nach New York City zu reisen. Es sollte für meinen Mann und mich seit vielen Jahren mal
wieder eine Reise nur zu zweit, ohne den Junior werden, denn der muss ja noch bis kurz vor Weihnachten zur Schule. Auch wenn er mit seinen inzwischen fünfzehn Jahren bestimmt auch mal ein paar
Tage alleine zurecht käme, war selbstverständlich eine Betreuung für ihn geplant. Am zweiten Adventswochenende sollte es dann los gehen. Ganz oben auf meiner NY Wunschliste stand
selbstverständlich das Empire State Building und das Rockefeller Center, das nicht nur wegen seines gigantisch großen Weihnachtsbaums eine beliebte Anlaufstelle ist, sondern auch wegen der
Schlittschuhbahn im Freien. Doch das Jahr 2020 ist wegen der Corona Pandemie leider kein Reisejahr. Schade, ich hatte mich auf so manchen Trip dieses Jahr gefreut. Aber vielleicht können wir in
ein, zwei Jahren unsere Weihnachtsferien Richtung Big Apple antreten und dann ganz tief eintauchen in die zauberhafte Stimmung mit Millionen kleiner Lichtchen und herrlich kitschiger Deko. Bis
dahin machen wir es uns zu Hause schön. Dieses Jahr werde ich es mir noch gemütlicher machen, ich tobe mich aus und verwandele unser altes Stadthaus in ein kleines Weihnachtswunderland. Auch wenn
wir die Reise nach New York nächste Woche nicht starten, werden wir unseren Urlaub nicht verschieben. Ich freue mich auf die erste Auszeit im Advent seit meiner Elternzeit. Wir werden das Beste
aus der Situation machen, so wie schon die letzten neun Monate. Ich werde mir noch mehr Zeit nehmen, die Geschenke für meine Familie hübsch zu verpacken und mit viel Liebe Selbstgemachtes in der
Küche kreieren. Ich werde Weihnachtskarten schreiben und all meinen Liebsten eine kleine Aufmerksamkeit zukommen lassen. Advent, Advent, ein Lichtlein brennt, erst eins, dann zwei, dann drei,
dann vier, dann steht das Christkind vor der Tür. „Genießt die Adventszeit und bleibt vor allem gesund, Eure Nicole“