Seit ich denken kann, wurden Katzen in meiner Familie regelrecht vergöttert. Was, wie ihr euch sicher denken könnt, eine gewisse Prägung und Vorliebe zu dieser Tierart unvermeidbar machte. Ich bin mit unzähligen Stubentigern aufgewachsen. Meiner Überzeugung folgend, dass Katzen auch für mich die perfekten Haustiere sind, habe ich Anfang 2009 zwei armen Seelen aus dem Tierheim ein neues zu Hause geschenkt. Die fast zweijährige Inka und ihr halbstarker Sohn Rambo wurden adoptiert und kurzerhand in Souris und Tigre umgetauft. Die Mietzen haben sich quasi über Nacht in mein Herz geschnurrt. Ich war sehr glücklich über deren herrlich kuschelig und verschmuste Existenz. Ein halbes Jahr später wurde unsere Katzenbande dann noch um ein kleines Findelkind, das samt Geschwister und Mutter im Garten einer lieben Arbeitskollegin entdeckt wurde, ergänzt. Miel (französisch für Honig) war wirklich zum anbeißen süß und der liebste Kater auf der ganzen weiten Welt. Umso mehr brach es mir das Herz, mich wegen allergischem Asthma 2013 von allen drei Samtpfoten trennen zu müssen. Wie kann ein Körper so negativ auf etwas reagieren, was man von Herzen liebt? Immerhin gab es mir ein wenig Trost, zu wissen, dass Souris und Tigre zusammen bleiben können. Beide wurden von meiner ehemaligen Chefin liebevoll aufgenommen und über die Maßen verwöhnt. Miel hat bei den Eltern eines Freundes ein gutes und fürsorgliches zu Hause gefunden. Nachdem unsere drei Vierbeiner ausgezogen waren, entstand eine große Leere. Das Haus wirkte ohne Tiere schon fast ein wenig trostlos. Unsere anmutigen Fellnasen fehlten uns allen sehr. In dieser Phase tiefster Traurigkeit entstand dann die Idee, die Lücke mit einem nicht haarenden und somit hypoallergenen Hund zu schließen. Jedoch hätte ich es bis dahin nie für möglich gehalten, jemals ein Hundefrauchen zu werden, denn schließlich war ich ja immer schon ein Katzenmensch. Ich hatte seit jeher einen wahnsinnigen Respekt vor Hunden, insbesondere dann, wenn ein großes und schweres Exemplar mit schnellen Schritten auf mich zusteuerte. Als Siebenjährige wurde ich von einem Hund gebissen und bin seit diesem traumatischen Erlebnis mit einer Narbe auf dem Handrücken gezeichnet. Als aber die Sehnsucht nach einem flauschigen Mitbewohner immer größer wurde, haben wir uns mit der Recherche nach kleineren Hunderassen beschäftigt und gleich mehrere „welcher Hund passt am besten zu uns“–Tests im Internet ausprobiert. Unabhängig von einander haben mein Mann und ich zig Multiple Choice Umfragen im Web ausgefüllt, um verblüfft festzustellen, dass tatsächlich (ich konnte es nicht fassen) ein Pudel der perfekte Vierbeiner für uns sein sollte. Ernsthaft? So ein schnöselig frisierter Rassehund sollte unsere Samtpfötchen ersetzen? Aber was wussten wir schon über diese Hunderasse! Doch ein wenig neugierig geworden, informierten wir uns ausführlich über die Besonderheiten der extrem intelligenten und gelehrigen Locken-Wauzis. Die Beschreibung dieser außergewöhnlichen Hunde ließ unser beider Herzen höher schlagen. Und schnell wurde aus der vermeintlich harmlosen Aussage „wir schauen uns die Welpen bei der Züchterin nur mal an“ der Anfang einer ganz großen Liebe. Im Januar 2014 wurde aus unserem Haus auf einen Schlag wieder ein wärmeres zu Hause, dank Zwergpudel Lenny. Unserem Herz auf vier Pfoten. Dieses herzallerliebste, apricotfarbene, kleine Lockenmonster hat unser Leben komplett auf den Kopf gestellt und mich zu einer total verrückten, inkonsequenten, verliebten, mit Gassibeutel und Leckerlis bewaffneten und vor Stolz strotzenden Hundemama gemacht. Lenny ist kein Haustier, er ist Teil unserer Familie und nicht mehr wegzudenken. Unser verwöhnter kleiner Prinz macht uns so wahnsinnig glücklich, dass wir es manchmal kaum in Worte fassen können. Das Gefühl, das wir für unseren Zwergpudel haben, ist noch nicht einmal im Ansatz vergleichbar, mit dem was wir zuvor für unsere Katzen empfunden haben, so lieb wir sie auch hatten. Und obwohl ich meinen kleinen Hund so wahnsinnig liebe, weiß ich, dass er mich noch viel mehr vergöttert. Ein Hund ist das einzige Lebewesen auf der Welt, das dich mehr liebt, als sich selbst. Und das zeigt Lenny mir jeden Tag. Diese bedingungslose Liebe und aufrichtige Freude, mit der wir von ihm begrüßt werden (auch wenn wir nur kurz am Briefkasten waren) ist unbeschreiblich. Ich könnte jetzt noch unzählige weitere wertschätzende Worte über meinen süßen Schatz aufschreiben und vermutlich ein ganzes Buch mit schönen und lustigen Anekdoten über Lenny füllen. Fakt ist, dass ich mir ein Leben ohne Pudelchen einfach nicht mehr vorstellen kann. Lenny ist unser Glück auf vier Pfoten.