Der Titel zu meinem heutigen Blog Beitrag ist gewollt doppeldeutig. Er handelt von meiner jüngeren Schwester, die seit vielen Jahren als Palliativ-Krankenschwester einen unglaublich wertvollen Beitrag für Sterbende und deren Angehörige leistet. Sie ist mein Schwesterherz und hat das Herz der perfekten Krankenschwester. Dass meine Schwester die geborene Schwester ist, zeigte sich bei ihr bereits mehr als deutlich in Kindertagen. Sie war schon immer extrem fürsorglich und kümmerte sich liebevoll und aufopfernd um ihre Familienmitglieder, sobald jemand von uns auch nur ein Kratzen im Hals hatte. Deshalb war es nicht verwunderlich, dass sie nach ihrem Schulabschluss und einem freiwilligen sozialen Jahr im Krankenhaus eine Ausbildung zur Krankenpflegerin begann und diese mit einem herausragenden Ergebnis als examinierte Krankenschwester abschloss. Der gute Abschluss hätte mich unter anderen Umständen nicht sonderlich verblüfft, aber zum Zeitpunkt ihres Examens lag unser Vater im Sterben und auch um ihn kümmerte sie sich zusammen mit ihrer Familie im Alter von zarten zwanzig Jahren hingebungsvoll und beispiellos. Obwohl oder gerade weil unser Vater an Krebs verstarb, bewarb sie sich unmittelbar nach ihrer Ausbildung als Schwester in der Onkologie, um wenig später als eine der ersten Mitarbeiterinnen mit einem ganz neuen Team eine Palliativ-Station in der Klinik ihres neuen Arbeitgebers aufzubauen. In weiteren Fortbildungen hat sie ihre Kompetenzen rund um die Palliativ-Medizin erweitert. Seit fünf Jahren ist sie die gute Seele in einem Hospiz, in dem sie ebenfalls von Anfang an zu einem neuen Team gehörte. Neulich erst wurde sie von einem TV Sender an ihrem Arbeitsplatz interviewt. Es sollte das Porträt einer Hospiz-Schwester werden und eigentlich die Beweggründe zeigen, warum sich jemand freiwillig für diese schwierige Arbeit entscheidet. Die Aufnahmen, die später als zusammengeschnittenes Kurzvideo ausgestrahlt wurden, wurden der Tiefgründigkeit ihrer Tätigkeit nicht annähernd gerecht. Der Beitrag, den sie und ihre Kolleginnen und Kollegen mit ihrer Arbeit im Hospiz täglich leisten ist alles andere als nur ein Job. Der Beruf meiner kleinen Schwester ist eine echte Berufung und sie ist ein Engel auf Erden. Ich bin sehr stolz auf sie und wünsche ihr auch weiterhin die Kraft und die Stärke, die es braucht, um sich so aufopfernd um sterbende Menschen zu kümmern. Das Herz meiner Schwester ist enorm groß und ich hoffe inständig, dass es nicht eines Tages doch an ihrer Arbeit zerbricht. Mein Schwesterherz, ich liebe dich und wünsche dir alles Glück dieser Welt sowie einen Menschen an deiner Seite, der sich um dich genau so kümmert, wie du es verdienst. In Liebe, dein Schwesterherz, Nicole